Über uns
Der Verein "Netzwerk RAFAEL e.V." wurde 1998 gegründet.
Unser Name RAFAEL, auch RAPHAEL, geht zurück auf das hebräische „Gott hat geheilt“
Wir sind ein bewusst kleiner, überschaubarer Verein mit derzeit 13 Mitgliedern. Mehr über uns unter Kontakt.
Alle Mitglieder arbeiten rein ehrenamtlich, so dass jede Spende zu fast 100 % bei unseren Partnern ankommt. Unsere Administrationskosten liegen bei unter 5 %.
Arbeit und Ziele
- In Deutschland werben wir Spenden ein. Wir halten Vorträge, machen Aktionen (z.B. auf Weihnachtsmärkten) und veröffentlichen Artikel in Zeitungen.
- Seit dem Jahr 2016 vermitteln wir Patenschaften für einzelne Mädchen, die in einem Schutzhaus Zuflucht gefunden haben.
Sie mussten ihre Familien verlassen, um einer drohenden Frühverheiratung oder weiblicher Genitalverstümmelung zu entgehen. - Mit welchen Mitteln die Ziele in Tanzania umgesetzt werden, überlassen wir weitestgehend unseren Partnerorganisationen. Dabei sind wir im steten Austausch und unterstützen unsere Partner bei der Antragstellung für Fördergelder.
- Natürlich kontrollieren wir die Verwendung der Fördergelder und Spenden, um die Zwecke unserer Satzung einzuhalten.
Möglichst regelmäßig besuchen wir unsere Partner persönlich. Das erleichtert die Kommunikation und hilft uns, die auf dem Weg liegenden Hindernisse mit unseren Partnern zu beseitigen.
Unsere Partnerorganisationen in Tansania
NAFGEM (Network against female genital mutilation)
wurde 1998 in Moshi gegründet, nachdem per Gesetz die weibliche Genitalbeschneidung in Tanzania verboten wurde. Somit ergab sich eine rechtliche Grundlage dagegen vorzugehen.
Netzwerk RAFAEL e.V. arbeitet seit 2006 mit NAFGEM zusammen.
In dieser Zeit hat NAFGEM die Arbeit für die Würde der Frauen von südlich und östlich des Kilimandjaro geografisch wesentlich ausgeweitet in die Region Manyara und weiter.
Unter anderem wurde das Amani-Center in Simanjiro und das NAFGEM-Center in Lekrimuni gegründet. Sie unterhalten Kindergärten und schaffen Verdienstmöglichkeiten für Maasai Frauen.
Geholfen haben dabei erhebliche Unterstützungen durch verschiedene internationale Organisationen sowie die deutsche Entwicklungszusammenarbeit.
2014 gründete NAFGEM in Moshi ein Schutzhaus. Es bietet Zuflucht für Mädchen, die wegen drohender Zwangsheirat und/oder wegen weiblicher Genitalverstümmelung aus ihren Dörfern geflohen sind oder von dort gerettet wurden. Oft würden sie mit einem Mann, der ihr Vater oder Großvater sein könnte, als zweite oder dritte Frau verheiratet werden. Gewalt gegen Frauen und Mädchen sind Alltag. Durch die finanzielle Ünterstützung von NETZWERK RAFAEL e.V. erhalten die Mädchen eine gute Schulbildung – das Sprungbrett für ein selbstbestimmtes, besseres Leben.
Inzwischen ist NAFGEM die Dachorganisation für viele andere tansanische NGOs, die sich für Frauen- und Mädchenrechte sowie für die Abschaffung der weiblichen Genitalbeschneidung einsetzen.
Bei einem Workshop von Volunteerinnen der Organisation „African Impakt“ wurden diese Statements von Mädchen im NAFGEM-Schutzhaus erarbeitet. Ziel ist, es die Mädchen für die Problematik zu sensibilisieren und ihr Selbstbewusstsein zu stärken.
Die Erfolgsgeschichte von Salome
Das Maasai-Mädchen Salome wurde 1997 im Distict Simanjiro geboren. Ihr Vater ist mit drei Frauen verheiratet, was bei den Maasai sehr üblich ist. Sie hat 7 Brüder und 5 Schwestern, die hauptsächlich zu Hause Vieh in den Büschen von Simanjiro und in anderen Regionen weiden lassen. Salome wurde sehr jung zu ihrer Großmutter geschickt.
Salome war eines der ersten Mädchen, das in den Genuss des Schutzhauses in Moshi kam, welches 2014 angemietet wurde.
HOPE FOR GIRLS AND WOMEN Tanzania (HGWT)
wurde 2017 von der tansanischen Aktivistin Rhobi Samwelly gegründet. Rhobis persönliche Erfahrung, als Kind beinahe ihr Leben verloren zu haben, weil sie zur zur Genitalbeschneidung gezwungen wurde, inspirierte ihr lebenslanges Engagement für die Rechte von Mädchen und Frauen, welchem Sie mit Herzblut in ihrer Organisation in der Mara Region nach geht.
Geschlechtsspezifische Gewalt ist in der Mara-Region in Tansania nach wie vor ein ernstes Problem. Diese Region weist mit 78 % der verheirateten Frauen die höchste Rate an Gewalt in der Ehe im Lande auf. Über 50 % der erwachsenen Frauen waren bis zum Alter von 18 Jahren verheiratet, 32 % sind genitalverstümmelt worden und nur 21 % haben jemals eine weiterführende Schule besucht. Die staatlichen Dienste zur Unterstützung dieser Mädchen und Frauen sind begrenzt. Die vorherrschende Ethnie in der Region sind die Kuria.
Im Kampf gegen geschlechterspezifische Gewalt betreibt die Organisation zwei Schutzhäuser in den Distrikten Butiama und Serengeti, um gefährdete oder betroffene Mädchen und Frauen kurzfristig zu beschützen. Die Mädchen erhalten daher Schutz vor Ihrer eigenen Familie, wenn z.B. eine Zeremonie zur Beschneidung geplant ist.
Ziel ist es, die Mädchen nach einer Zeit wieder in ihre Familie und Community einzugliedern. Hierfür arbeitet die Organisation eng mit der Polizei und dem Gender-Desk zusammen. In vielen Fällen glückt die Wiedereingliederung. Die Eltern willigen ein, ihr Mädchen nicht zu beschneiden und weiter zur Schule zu gehen zu lassen. Sie unterschreiben ein öffentliches Formular.
Um den weiteren Schutz der Mädchen jedoch sicher zu stellen, arbeitet die Organisation mit vielen Freiwilligen in den einzelnen Dörfern zusammen, die die Augen und Ohren der Organisation darstellen. Die Mädchen, die nicht wieder in ihre Familien zurück können, bleiben in den Schutzhäusern und gehen von dort in die Schule. Die Mädchen, die weder Schreiben noch Lesen können, lernen es vor Ort.Die, die nicht weiter in die Schule gehen können, werden in den Häusern zur Schneiderin ausgebildet.
Eine weitere Säule der Organisation im Kampf gegen die weibliche Genitalbeschneidung ist die Aufklärungsarbeit. Durch sogenannte Road Shows gehen Mitarbeiter aktiv in die Dörfer und klären über die negativen Folgen von weiblicher Beschneidung auf. Regelmäßig werden alternative Zereminien für die Mädchen durchgeführt. Der Übergang vom Mädchen zur Frau wird in einer Weise gefeiert, die ohne Beschneidung auskommt. Hier bekommt die Organisation auch Unterstützung einer Kuria Tanzgruppe, die mit traditionellen Gewändern und traditioneller Musik die Leute zum Tanzen bringt und in ihren Liedern ebenfalls gegen geschlechterspezifische Gewalt singt. Neben den Dörfern geht die Organisation auch in Schulen, um hier sowohl die Mädchen aufzuklären, als auch Jungen eine andere Sichtweise beizubringen, damit diese in Zukunft nicht darauf bestehen ein beschnittenes Mädchen zu heiraten.
Über die Arbeit der Organsation wurde bereits in der tansanischen Tageszeitung Daily News, der BBC, dem Guardian und dem Telegraph berichtet. Die Arbeit von Rhobi steht auch im Mittelpunkt des Dokumentarfilms "In the Name of Your Daughter" der kanadischen Filmemacherin Giselle Portenier.
NETZWERK RAFAEL e.V. unterstützt die Organisation seit 2018, fast seit der ersten Stunde. Durch unsere kontinuierliche finanzielle Unterstützung ist es der Organisation insbesondere möglich, die Unterbringung der Mädchen in den Schutzhäusern sicherzustellen.
HOPE-Mädchen erzählen ihre Geschichte
Um die traumatisierenden Erlebnisse verarbeiten zu können, werden die Mädchen auch psychologisch betreut. Interviewsituationen stärken ihr Selbstbewusstsein und ihre Stärke, das Tabu des Nichtaussprechens zu brechen.
Interview mit Nancy
Interview mit Zawadi
Patenschaften
RAFAEL vermittelt Patenschaften für Mädchen in den Schutzhäusern.
Damit können die Ausbildungs- und Lebenshaltungskosten der Mädchen finanziert werden.
Die meisten Mädchen sind während der Schulzeiten in Internaten untergebracht und verbringen die Ferien in den Schutzhäusern oder, wenn gefahrlos möglich, bei Ihren Familien in den Dörfern.
Die Gesamtkosten für ein Mädchen betragen jährlich zwischen 500 und 1500 Euro, je nach Ausbildungsstand und Schule. Enthalten sind sämtliche Schul- und Lebenshaltungskosten.
NAFGEM hat seit 2014 mehr als 60 Mädchen aufgenommen. Einige haben ihre Ausbildung schon beendet. NAFGEM forciert, dass Mädchen nach ihrer Ausbildung als Multiplikatorinnen für NAFGEM arbeiten.
In den Schutzhäusern von HOPE leben zur Zeit mehr als 100 Mädchen. Die meisten gehen von dort auf staatliche Schulen. Jedoch schließen immer mehr Mädchen nun die Schule ab und benötigen Unterstützung, um entweder ihr Abitur im Internat oder ihr Studium an einem College oder Universität absolvieren zu können. Die Organisation von Patenschaften bei HOPE läuft derzeit an.
Nähere Informationen über Patenschaften bei:
Patenschaft NAFGEM-Mädchen: Ingrid Meyerhöfer
Die Patenschaften werden individuell von mir betreut. Ich organisiere Patenschaftsgruppen, so dass Ihr schon mit einem Betrag ab 100 Euro jährlich ein Patenkind mit unterstützen könnt. Ihr erhaltet regelmäßig Informationen und Fotos über euer Patenkind. Bei meinen jährlichen Reisen ins Schutzhaus kann ich Briefe/Fotos oder kleine Geschenke mitnehmen und persönliche Briefe der Mädchen an euch weitergeben.
Patenschaft HOPE-Mädchen: Maren Bröer
Für eine Patenschaft eines HOPE-Mädchens bin ich eure erste Ansprechpartnerin. Ihr bekommt mindestens 1 mal im Jahr ein Update von Eurem Patenkind mit Foto und selbstgeschriebenem Brief/E-Mail. Auch hier ist es möglich, Patenschaftsgruppen zu organisieren, um ein Mädchen schon mit einem geringerem Betrag im Jahr zu unterstützen. Da ich selbst mindestens einmal im Jahr nach Tansania reise, ist es möglich, mir kleine Geschenke sowie Fotos/Briefe mitzugeben.
Eine Übersicht über die Mädchen, die gerade dringend SponsorInnen suchen, findet ihr hier auf der Homepage von Hope: Help a girl achieve her career aspirations and a life without FGM/C - Hope for girls and women
Uns ist es wichtig, eine vertrauensvolle und transparente Patenschaft zu ermöglichen.
Für euere Spende erhaltet Ihr eine absetzbare Spendenquittung.